Innenwände kann man selber bauen/renovieren
Keine Frage: Ab und an muss einfach mal wieder frische Farbe auf die Wände. Dann beginnt er wieder, der Tapezier- und Streich-Marathon. Doch ist dieser große Aufwand gar nicht unbedingt notwendig. Denn es geht auch anders.
Ein alter Baustoff neu entdeckt
Kalkputz, auch Branntkalk genannt, hat eine lange Tradition. In verschiedenen Kulturen hat er bereits Jahrtausende überlebt. Denn bereits in der Antike konnten wir dieses wunderbare Naturmaterial ausmachen. In Ägypten wurden die schönsten Wanddekorationen auf dieser Basis gefunden. Auch die römische Kultur verzierte die Gemeinschaftsräume der höheren Gesellschaft mit diesem Putz.
Auch heute noch kennen wir diesen Baustoff. Und er wird definitiv nicht nur in Ställen verwendet. Denn dort setzt man den Branntkalk gerne ein, um die Wände, etwa von Kuh- und Pferdeställen, zu weißen und gleichzeitig zu desinfizieren. Doch auch in Wohnhäusern, innen wie außen, kann der Kalkputz hervorragend eingesetzt werden.
Er wird auf die unterschiedlichsten Weisen angeboten: Direkt als Kalkputz, als Bestandteil verschiedener Farben, aber auch als guter alter Spachtelputz.
Egal, in welcher Form er eingesetzt wird, wirkt er sich sehr positiv auf das Raumklima aus. Denn Kalkputz bindet die Feuchtigkeit aus der Luft und aus dem Mauerwerk. Somit verhindert er Schimmelbildung, da er den Pilzsporen die Lebensgrundlage entzieht. Auch im abgebundenen Zustand finden wir beim Kalkputz eine hohe Flexibilität. Dies ist der Grund, warum er bei der Sanierung von Altbauten so gerne eingesetzt wird. Denn durch die Elastizität entstehen weniger Setzungs- oder Schwindrisse. Spannungen im Mauerwerk federn von ihm zurück.
Gibt es Unterschiede im Kalkputz?
Diese Frage kann mit einem ganz klaren „JA“ beantwortet werden. Denn in viele Produkte mit Kalkputz bzw. Branntkalkzusatz werden zusätzlich chemische Zusätze hinzugefügt. Denn leider findet man immer wieder Produkte, in denen die chemischen Zusatzstoffe den eigentlichen Anteil des Branntkalk übertreffen. Doch genau diese Zusätze verringern die positive Wirkung des Kalkputzes. Daher sollte beim Kauf unbedingt darauf geachtet werden, dass so wenig Zusätze wie möglich im Putz bzw. der Farbe verwendet wurden. Selbstverständlich sind Kalkputze nicht nur im Innenbereich einzusetzen. Auch die Außenfassade kann problemlos mit diesem Material verputzt werden. Natürlich greifen auch hier alle positiven Eigenschaften des Kalkes.
Wer sich einmal traut, den Kalkputz in den Innenräumen zu verwenden, der wird sich nur schwer wieder von herkömmlichem Zementputz oder „normaler“ Farbe überzeugen lassen. Nicht nur, dass man hinsichtlich des positiven Raumklimas kaum einen besseren Putz finden wird. Auch die Gestaltungsmöglichkeiten, die sich mit Branntkalk ergeben, sind unendlich. Daher greift man auch später immer wieder nach dem Kalkputz.